Mai 25

Dom Bamberg

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Dom Bamberg – Vermächtnis von Kaiser Heinrich II.

Im Jahre 1007 gründeten Kaiser Heinrich II und seine Ehefrau Kunigunde das Bistum Bamberg. In dem Zuge wurde ein Dom gebaut. Leider brannte dieser 1185 ab. Daraufhin baute man einen neuen Dom, dieser wurde 1237 geweiht. Er sollte dem ersten so ähnlich wie möglich sein, ihn aber in Höhe und Breite übertreffen. Dieser Dom wurde kunstvoll verarbeitet und hergerichtet. Beispielsweise stehen der Spitze des Doms Skulpturen vom Bamberger Reiter oder die Synagoge. Der Bamberger Reiter entwickelte sich schnell zum Wahrzeichen Bambergs und ist einer der wertvollsten Schätze der europäischen Kunstgeschichte.

Bei dem Reiter handelt es sich um König Stephan von Ungarn. Dieser war damals nach Bamberg gekommen um die Schwester des Kaiser Heinrichs zu heiraten. Doch er gehörte damals keiner Kirche an. Die Legende besagt, dass er damals einfach mit seinem Pferd in den Dom geritten sei. Nachdem es jahrelange Forschungen bezüglich des Bamberger Reiters gab, erhärteten sich Ergebnisse, dass der Bamberger Reiter wirklich König Stephan symbolisiert. Ein weiteres Denkmal zu Ehren von König Stephan ließ Bischof Ekbert 1235 errichten. Grund hierfür scheint die Dankbarkeit des Bischofs gegenüber Ungarn gewesen zu sein. Seine Schwester war Königin von Ungarn. Als ihr Bruder des Mordes an König Philipp von Schwaben verdächtigt wurde und Bamberg verlassen musste, nahm sie ihn auf.

In den folgenden Generationen wurden weitere Kunstwerke geschaffen. Beispielsweise wurde 1499 vom Domkapitel der Auftrag an Tilman Riemenschneider vergeben, ein Grab für das kaiserliche Ehepaar, welche den Dom gestiftet hatten, anzufertigen. Hier sollten die beiden ihre letzte Ruhe finden. Riemenschneider stellte auf der Tumba Legendenszenen nach. Die Seite von Kunigunde zeigt zwei Legenden, die in Bamberg stattgefunden haben sollen: Die Pflugscharprobe und das Pfennigwunder. Daraus lässt sich schließen, dass Kaiserin Kunigunde der Stadt Bamberg sehr verbunden gewesen ist.

Zu Lebzeiten schritt sie oft über den Domplatz, aber sie hatte in Bamberg kein leichtes Leben. Sie wurde von ihrem Gemahl der Untreue verdächtigt und weil sie nicht eidfähig war (im Mittelalter gab es das nicht) hatten alle Beteuerungen ihrer Unschuld keinen Sinn. Daraufhin gab sich Kunigunde dem Urteil Gottes hin. Sie ließ vor der Hofhaltung ein Feuer entfachen in den Pflugscharen waren, welche das durch das Feuer zu glühen begannen. Kunigunde soll der Legende nach vor den Augen eine großen Menschenmenge barfuß über die heißen Eisen gegangen sein, ohne dass ihr etwas passierte.

Der Bau des Doms dauerte 40 Jahre an.

Heute ist er 98 Meter hoch. In der Bauzeit wechselten die Epochen von Romantik zu Gotik. Er hat vier Türme, die mehr als 75 Meter hoch sind, welche dem Gebäude eine majestätische Aura verleiht. Der Dom besitzt einen Ost- und einen Westchor. Nach römischem Vorbild, wurde der Hauptaltar in den Westchor statt in den Ostchor gelegt. Man kann über vier Portale ins Innere des Doms gelangen, die Veitspforte, das Fürstenportal, die Gnaden- und die Adamspforte.

Damals kamen viele Künstler und Bildhauer aus fremden Ländern nach Bamberg um am Bau des Doms mitzuhelfen. Daraus entstehen auch die vielen Mythen und Details, die sich nur bei näherem Hinsehen erschließen. Das Fürstenportal wurde damals wie heute nur zu besonderen Anlässen geöffnet und ließ die Großen und Mächtigen ins Innere des Doms. Das Portal rückte an die Nordseite und zwang die Besucher beim Verweilen den Blick nach oben zu richten, wo eine Darstellung des Letzten Gerichts zu sehen ist. Christus steht als Richtiger im Zentrum der Skulpturen. Ein Teufel führt einen Bischof,  einen reichen Händler, einen Gekrönten und einen Papst in die Verdammnis. Dann gibt es noch drei Engel, die den Märtyrertod von Jesus darstellen, indem sie Dornenkrone, Lanze und Kreuz zu Schau stellen. Daneben sieht man die Erlösten, die Seligen, die ins Paradies kommen. Am unteren Rand der Jesusdarstellung knien Maria und der Jünger Johannes. Der Domplatz zusammen mit Hofhaltung und Residenz zählt zu einem der schönsten Orte Deutschlands.



Fotos vom Bamberger Dom