Kloster St. Michael – Bastion gegen die Heiden
Das Kloster St. Michael wurde im Jahre 1015 von Bischof Eberhard gegründet. Er war der erste Bischof von Bamberg, denn das Bistum Bamberg herrschte erst kurz. Das Kloster war bischöfliches Eigenkloster, das bedeutet, dass der Abt im Kloster Sankt Michael allein dem Bischof von Bamberg untergeordnet war. Zu Beginn des Klosters kamen die Mönche aus anderen Städten nach Bamberg.
Zu einer gewissen Bekanntheit gelangte das Kloster im 12. Jahrhundert. Damals war Bischof Otto von Bamberg. Er wurde nach seinem Tod 1189 in der Klosterkirche beigesetzt.
Im 13. Jahrhundert entwickelte das Kloster mehr und mehr eine gewisse Selbständigkeit gegenüber dem Bamberger Bischofsstuhl. Eine wirtschaftliche Grundlage hatte das Kloster aufgrund von reicher Grundbesitze.
Im 15. Jahrhundert wurde das Kloster aufgrund eines Streits mit der Bürgerschaft geplündert. Aber auch der Bauernkrieg sowie der Dreißigjährige Krieg setzten dem Kloster hart zu. Doch Das Kloster konnte wieder aufgebaut werden und erlebte im 17. und 18. Jahrhundert eine Art Renaissance.
Zu Anfang der Säkularisation im 19. Jahrhundert, verfügte das Kloster noch über reichlichen Besitz. Doch während der Jahre plünderten bayerische Truppen viele Kostbare Dinge des Klosters. Beispielsweise wurden viele Bücher aus der Bibliothek entwendet und in die bayerische Hofbibliothek gebracht. Die letzten Mönche, die noch im Kloster waren, mussten dieses verlassen.
So ging das Kloster 1803 in den Besitz der Stadt Bamberg über, welche den Raum nutzte um Spitäler einzurichten. Das Bürgerspital existiert auch heute noch.
Die erste Kirche innerhalb des Klostergrundstücks fiel Vermutungen zu folge 1117 einem Erdbeben geschuldet in sich zusammen. Die neuere Kirche heute, ist im romanischen Stil erbaut. Sie wurde im Jahre 1121 geweiht.
Im 17. Jahrhundert gab es einen Brand in der Kirche, der dazu führte dass das Langhaus und der Westbau in Schutt und Asche lagen. Beide Gebäudeelemente mussten von Grund auf erneuert werden.
Nach dem Brand wurde das bis heute erhaltene Orgelprospekt ins Leben gerufen. Sie ist ein kostbares Werk der Spätrenaissance. Die Außenfassade der Kirche wurde im 17. Jahrhundert von Leonhard Dientzenhofer im damals ziemlich angesagtem Barockstil gefertigt. Die Terrasse wurde von Johann Dientzenhofer gestaltet. Heute ist Sankt Michael eine Nebenkirche der Domkirche.
Im 19. Jahrhundert wurden die Grabdenkmäler der Bamberger Bischöfe auf dem Grund des Klosters aufgestellt. Diese standen zuvor im Dom und wurden unter der Anweisung von König Ludwig I. in die Michelskirche verlagert. Er erachtete diese nicht mehr als stilgemäß, nachdem die Domrestauration abgeschlossen war.
Schenken Sie vor allem dem Choraltar und der Gewölbedecke Beachtung bei ihrem Besuch. Die Decke ist reich mit Pflanzen, Blüten und Tieren verziert worden, diese setzen sich im Seitenschiff der Kirche fort. Im Gemälde an der Decke tummeln sich ganze 600 verschiedenen Pflanzen. Die weiteren Teile der Kirche sind ebenfalls mit Deckengemälden verziert, darunter sind sogar sehr exotische Früchte wie Ananas und Granatapfel, aber auch Baumwollpflanzen und Tabak sind zu sehen, neben vielen Bäumen, Blumen und Sträuchern aus heimischen Gefilden. Von den Einheimischen werden diese reich verzierten Deckengemälde als „Kräutergarten“ oder „Himmelsgarten“ bezeichnet. Damit assoziiert wird auch der Kloster Kräutergarten. Von hohem Interesse ist, dass das Gemälde auch Pflanzen zeigt, die erst im 16. Jahrhundert in Deutschland heimisch wurden, beispielsweise Flieder, Jasmin oder Goldregen. Erst der Naturforscher Carolus Clusius, der in Wien ansässig war, brachte diese Pflanzen nach Bamberg.
Die Gemälde an den Seitenschiffen kamen erst im 18. Jahrhundert dazu. Da sehen Sie mehrere Vogelarten (darunter sogar Papageien). Sie sind die einzigen Tiere, die in den Gemälden zu sehen sind. Die meisten Pflanzen blühen oder tragen Früchte. Nicht dargestellt werden Pilze oder Feldfrüchte. Man geht davon aus, dass die Anordnung der Pflanzen auf Albertus Magnus zurück geht, dieser schätzte nämlich Pilze beispielsweise nicht. Im Querhaus finden Sie vor allem Bäume und Sträucher, im Mittelschiff Obst. Die Seitenschiffe zeigen vor allem Blumen mit schönen Blüten, beispielsweise Narzissen oder Enzian.
Auf Anregung Kaiser Heinrichs II. wurde das ehemalige Benediktinerkloster St. Michael 1015 gegründet. Heute beeindruckt es durch seine mächtigen Gebäude im Barockstil.
0951 87-0
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