Mai 15

Schleuse 100

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Schleuse 100 Bamberg

Die Schleuse 100 versteckt sich an der südlichsten Spitze Bambergs und ist ein historisches Unikat. Errichtet wurde Sie als letzte Schleuse zwischen 1836 und 1846 im Zuge der Entstehung des Ludwig-Main-Donau-Kanals. Heute ist sie die einzige der damals erbauten Schleusen, die funktionstüchtig geblieben ist. Genutzt wird sie jährlich von bis zu 400 Schiffen, die dort einen Höhenunterschied von etwa vier Metern überwinden. Die Schleuse wurde nicht im Zuge der Industrialisierung von der Arbeit der menschlichen Hand weggeführt, was bedeutet, dass sie auch heute noch nur von Hand betrieben wird. Diese harte Arbeit muss heute jeder Schiffer selbst erledigen, will er die Schleuse passieren. Das war nicht immer so. Bis Weihnachten 2003 übernahm diese Dienste Martin Clemens Mayer.

Martin Clemens Mayer kann im Grunde auch als der beste Freund der Schleuse 100 angesehen werden. Generell zu sagen ist, dass Herr Mayer ein Bamberger Original war. Beruflich war er im Wasserwirtschaftsamt tätig, wo er sich mit Herz und Blut gegen den Abriss des 1840 erbauten Schleusenmeisterhauses engagierte. Seine Rente verbrachte Mayer als Bewohner des Schleusenmeisterhauses und erledigte die Arbeit des Schleusenwärters. Für einen 80 Jährigen Mann eine körperlich beachtenswert anstrengende Arbeit. Das Füllen der Schleusen dauert in etwa eine Viertelstunde und bis die Schleuse gefüllt ist muss das 34,15 Meter lange und 4,67 Meter breite Becken bis zu 500 000 Liter Wasser enthalten. Die Schleuse 100 hat auch heute noch eine Bedeutung für Bamberg, denn sie hilft bei der Regulierung des Wasserstandes des linken Regnitzarms. Ohne die Schleuse 100 wäre es beispielsweise nicht möglich Klein Venedig und die Wasserkraftwerke im Mühlenviertel zu erhalten, die wertvollen und kostenlosen Strom bereitstellen. Damals wurde der Ludwig-Main-Donau-Kanals gebaut, um den Warentransport voran zu treiben. Als jedoch der Kanal endgültig fertiggestellt wurde, war er nur noch von geringer Bedeutung für Bayern, da fast gleichzeitig die Eisenbahnlinie nach Bayern errichtet wurde. 1950 wurde der Kanal endgültig stillgelegt.

Doch bis es soweit war, erwies der Kanal einige Dienste. Beispielsweise wird von Augenzeugen berichtet, dass während des Zweiten Weltkrieges Minenräumboote den Kanal passierten. So wurden sie von Rhein über den Ludwig-Donau-Main-Kanals bis zum Schwarzen Meer gebracht. In Anbetracht der Seltenheit, dass solche Boote den Kanal passierten, trauten einige kaum ihren Augen.

Es sind immer noch alte Stücke des Kanals erhalten, die von Karl dem Großen in Auftrag gegeben wurden. Sein Vorhaben mit der „Fossa Carolina“ bessere Vertriebswege zu generieren wird heute in Form des Ludwig-Main-Donau-Kanals realisiert. Sein eigenes Projekt wurde damals nicht zu Ende geführt.

Heute passieren vor allem Sport- und Freizeitboote sowie Schiffe der Wasserschutzpolizei die Schleuse. Dabei ist die Schleuse vom Nonnengraben kommend, sowie von der Regnitz kommend nutzbar. Damit kann die Mühlwehre umfahren werden

Die letzte Erneuerung der Schleuse 100 fand im Jahre 2000 statt. Seitdem ist der 35 Meter lang, fünf Meter breit und hat eine Hubhöhe von vier Metern.

Die Schleuse 100 befindet sich am Mühlwörth, also zwischen dem oberen Mühlenviertel und dem Eingang zum Hain. Ein netter Insider-Tipp für alle Romantiker: Hier kann man sich prima an die Regnitz setzen und den Sonnenuntergang über der Villa Concordia genießen. Aber auch mit einem netten Buch und einem kühlen Blonden lässt es sich hier gut aushalten.


Schleuse 100 Bamberg
Am Ludwig-Donau-Main Kanal
Mühlwörth 17
96047 Bamberg

Öffnungszeiten
Zugang durchgehend geöffnet. Die Schleuse 100 ist auch heute noch für Sportboote und Kanus aktiv.


Fotos von der Schleuse 100 Bamberg