St. Getreu
Sie finden St. Getreu in der St.-Getreu-Straße in Bamberg. Sie ist eine der prachtvollsten Kirchen von Bamberg. Die Kirche Sankt Getrau in Bamberg wurde zwischen 1123 und 1124 gegründet. Der Gründer Bischof Otto I weihte die Kirche nach Fertigstellung. Dieser Tag wird auf den 14. Mai 1124 geschätzt. Ein Hochalter in der Kirche wurde der Heiligen Jungfrau und der Märtyrerin Fides geweiht. Ein Nebenaltar wurde dem Heiligen Kreuz und der Märtyrerin Afra geweiht.
Damals wurde die Kirche an das Bamberger Benediktinerkloster Sankt Michael vermacht. Ihren Namen hat die Kirche von der Märtyrerin Fides, deren Name übersetzt wurde in Getreu.
Leider sind keine Zeichnungen oder Überlieferungen zum Aussehen der Kirche zur damaligen Zeit bekannt. Im Spätmittelalter jedoch kursieren Darstellungen, auf denen die Kirche eine Doppelkapelle darstellt. Eine der beiden wurde der Heiligen Maria, die andere der Heiligen Fides geweiht.
Im 15. Jahrhundert wies das Gebäude reichliche Schäden auf, doch es wurde weiterhin als Spital genutzt. Erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde die komplette Kapelle abgetragen und neu aufgebaut. Doch die Darstellungen der Kirche zu der Zeit unterscheiden sich immens. Man kann nicht genau nachvollziehen wie die Kirche tatsächlich aussah. Viele Zeichnungen zeigen die Kirche aber mit zwei Kapellen und einem Dachreiter.
Folgende weitere Baumaßnahmen, die im 17. Jahrhundert stattfanden, lassen sich ebenfalls nicht rekonstruieren. Bekannt ist, dass im Jahre 1652 an einer Kirche mit dem Namen Sankt Getreu gearbeitet wurde. Die Bauten zogen die Neuerung eines Langhauses an einem Presbyterium nach sich.
Auf einer Zeichnung von Georg Adam Arnold sind diese baulichen Änderungen zu sehen. Darauf stellt die vorherige Marienkapelle nun den Chor dar. Dazu ist ein Langhaus abgebildet. Jedoch die Fideskapelle, von der die Sankt Getreu ihren Namen hat, ist darauf nicht verzeichnet.
Die Quelle eines Reiseberichts offenbart, dass es im Jahre 1660 einen Brand gegeben haben muss, der zum Neuaufbau der Kirche führte.
Im Jahre 1725 wurde aufgrund von Finanzierungen des Abts des Klosters Michaelberg, Anselm Geisendorfer, wieder an der Kirche gebaut. Auch hier weiß man im Nachhinein nicht, was genau verändert wurde. Das einzige was belegt wurde, ist dass eine Sepultur gebaut wurde.
Zeichnungen von 1792 zeigen die Kirche, wie sie heute auch noch existiert.
Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche Sankt Getreu umfunktioniert zu einer Heilstätte für psychologische Krankheitsfälle. Auch andere umliegende Gebäude wurden dafür genutzt und neue enstanden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von 1955 bis 1987 das Innere der Kirche saniert und der barocke Bau erstrahlte danach wieder in seinem ursprünglichen Licht.
Wenn Sie dir Kirche heute besuchen, sehen Sie ein Gebäude, das von Ost nach West ausgereichtet ist. Zudem kann man vier unterschiedliche Bauteile erkennen. Westlich existiert noch die ehemalige Sepultur von Sankt Getreu.
Das Eingangsportal ist kuppelig gebaut, hier können Sie die Kirche betreten. Daran schließt sich das Langhaus an. Dies ist auch der größte bauliche Abschnitt. Darauf folgt das Presbyterium, es ist dem Langhaus von der Länge her ähnlich. Abschließend folgt das Chorhaus. Darauf wurde auch der kleine Glockenturm angebracht. Das Sandsteingebäude ist von außen sonnengelb, im inneren weiß verputzt. Beschränkt werden die Wände von Gesimsen.
Auffällig ist, dass die Fenster sich in den verschiedenen Abschnitten der Sankt Getreu Kirche voneinander unterscheiden. Allen gemein ist dabei, dass es Gitterfenster sind. Im Bereich des Presbyteriums wurden die Fenster aufwendig mit Steinen verziert.
Außen sieht die Kirche Sankt Getreu eher unscheinbar aus. Aber sobald Sie ins Innere der Kirche kommen, werden Sie erstaunt sein über das wunderschön im Barockstil gehaltene Gebäude. Achten Sie vor allem auf die wunderschönen Deckengemälde. Im Presbyterium finden Sie zwei Wandmalereien, welche von Rahmen umfasst sind und von Statuen begrenzt.
Im Chorraum wird der Hauptaltar von vergoldetem Holz umrandet. Darüber hinaus sind in den Hochaltar allerhand Figuren eingelassen. Beispielsweise ein Bild der Heiligen Mutter Maria. Zudem ist ein Gemälde vom letzten Abendmal zu sehen. Die Seitenaltäre sind zwar kleiner, jedoch nicht weniger prunkvoll und künstlerisch hergerichtet. Zudem hat die Kirche noch einen Trinitarieraltar, einen Kreuzaltar und einen Dreifaltigkeitsaltar, sowie noch weitere drei Altäre, die der Heiligen Fides, dem Heiligen Benedikt und dem Heiligen Oswald geweiht sind.
Dazu ist die Kirche mit zahlreichen Gemälden und Skulpturen ausgestattet.
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