St. Kunigund
Sankt Kunigund ist die achte Pfarrei in Bamberg. Sie finden sie in der Joseph-Otto-Kolb-Straße 1. Das Gebiet, in der die Kirche errichtet wurde, wurde ab 1936 besiedelt. Der Stadtteil heißt heute Gartenstadt. Zuvor war das Gebiet unbebaubare Sumpflandschaft gewesen, weshalb hier vorher nichts anderes erbaut worden war. In der Zeit des Dritten Reiches wurde dieses Gebiet nach und nach baufähig gemacht. Die Menschen, die sich an diesem Ort niederließen, waren bald nicht mehr bereit solche weite Wege zu der nächstgelegenen Kirche Sankt Heinrich auf sich zu nehmen. So entstand der Wunsch nach einer eigenen Kirche.
Doch während der Zeit des Dritten Reiches konnten die Bewohner ihren Wunsch nicht erfüllen, denn es herrschte eine religionsfeindliche Stimmung. Deshalb begann man erst nach 1946 mit der Planung. Gegründet wurde die Pfarrei Sankt Kunigund aber erst 1952 von Erzbischof Joseph Otto Kolb. Noch bevor die Kirche stand wurden Messen abgehalten. Dafür nahm man sich ein kleines zerfallenes Gebäude und feierte dort die ersten Gottesdienste.
Der Grundstein für die Kirche wurde Ende des Jahres 1952 gelegt. Aber diesem Zeitpunkt konnte der Bau beginnen. Im Grundstein befindet sich eine Kapsel mit Stiftungsurkunde, einer Anwesenheitsliste, eine Ausgabe der Bamberger Zeitung und Geldmünzen, sowie Scheine. Dieser Stein kann auch heute noch innerhalb, wie außerhalb der Kirche besichtigt werden, denn er wurde in die Wand eingelassen.
Das Richtfest von fand im Juli 1953 statt. Der Dachstuhl wurde von Dipl.Ing. Josef Lorenz geplant. Dieser ist mit modernster Technik ausgerüstet. Im Oktober desselben Jahres, wurde die Kirche St. Kunigund dann geweiht. Die Reliquien waren Gebeine der Märtyrer Clemens, Faustus und Amanda. Hinzu kamen noch Heinrich, Kunigund und Otto.
Der Bau der Kirche ist eher im schlichten Stil gehalten. Sie ist etwa 31 Meter hoch und aus Natursteinen gefertigt. Deshalb kann man sich auch schon fast für eine Festung halten. Doch ihr ist ihr Standort gut anzusehen. Mit Material aus Scheßlitz wurde eine altfränkisches Spitzdach gefertigt. Modern dagegen ist die Lage des Chors, der seitenversetzt geplant wurde. Das bricht das altertümlich wirkende Gebäude etwas auf.
Der Bau hat an der Ostseite eine Wetterfahne, die von der Bamberger Goldschmiedin Therese Leicht stammt. Vor der Kirche befindet sich ein schöner Marktplatz. Hier wurde 1965 ein Delphinbrunnen eingelassen. Hersteller dieses kunstvollen Brunnens ist der Künstler und Bildhauer Robert Bauer-Haderlein.
Im Unterschied zu anderen Kirchen besitzt Sankt Kunigund keinen Glockenturm. Dieser war zwar geplant, aber weil der Untergrund ehemalige Sumpflandschaft war, konnte dieser Plan nicht umgesetzt werden.
Auf den ersten Eindruck ist das Innere der Sankt Kunigund Kirche her schlicht gehalten. Eine Treppe führt die Besucher ins Innere der Kirche. Das Kirchenschiff ist groß und hat an der linken Seite den Chor. Der Chor selbst wurde ganz aus Holz gefertigt.
Die Wände sind weiß, die Fenster hoch oben sind groß und stellen so eine warme und helle Atmosphäre her. Ihre Schlichtheit mündet darin, dass man sich auf den Altarraum konzentriert.
Dieser befindet sich in einem Bogen, der einem Regenbogen gleich. Sinnbildlich steht dieser Bogen für die Verbindung von Gott zu Noah. Zu beiden Seiten wurden die Buchstaben Alpha und Omega eingelassen, sie stehen für Anfang und Ende. Der Bogen bildet im Grunde auch einen Rahmen in den sich der Altar wunderschön einfügt. Das Altarbild ist ein Werk von Pfarrer Karl Sohm. Es zeigt ein Abbild des Isenheimer Altars.
Zentriert an der linken Wand, steht die Jahreskrippe. Dafür existieren mehr als hundert Figuren. Damit ist man in der Lage viele verschiedene Bibelpassagen bildhaft darzustellen und diese Möglichkeit wird auch genutzt.
Ebenfalls an der linken Wand, ist auch der Taufstein von Sankt Kunigund gelegen. Er ist in eine offene Taufkapelle eingelassen.
Der Taufstein wird von einem Gitter umschlossen. Das Gitter zeigt die Symbole Feuer, Wasser, Hand des Herren, Christus, das Gotteslahm als Zeichen der heiligen Dreifaltigkeit. Es wird ebenfalls eine Taube abgebildet, die Sinnbild für den Heiligen Geist ist.
Den Namen hat die Kirche von der Ehefrau Heinrich II, die Kunigunde hieß. Sie ist eine der meist verehrtesten Heiligen in Bamberg. Um Kunigunde sind in Bamberg einige Geschichten verbreitet worden. Um Beispielsweise ihre Treue zu Kaiser Heinrich II zu beweisen ging sie, ohne Verletzungen davon zu tragen, über glühende Pflugscharren.
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