Bruderwald
Der Bruderwald ist ein Waldstück und Naherholungsgebiet im Süden Bambergs und eine der grünen Lungen der Domstadt.
Der Wald verbindet die Stadt mit den umliegenden Ortschaften Pettstadt, Waizendorf und Höfen und ist ein Paradies für Mountainbiker und andere Outdoorfans. Außerdem ist er Namensgeber des Bamberger Klinikums am Bruderwald, dessen Patienten bei ihrer Heilung von der Nähe zur Natur profitieren können.
Der Name Bruderwald geht vermutlich darauf zurück, dass das Waldstück im Mittelalter der katholischen Kirche in Bamberg gehörte. Ursprünglich war es Teil des Besitzes der Templer in der Region. Mit der Verfolgung des Templerordens durch die katholische Kirche im frühen 14. Jahrhundert ging der Bruderwald jedoch in die Ländereien des Bamberger Domkapitels über. Im Rahmen der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts eignete sich schließlich das Königreich Bayern alle kirchlichen Besitzungen in seinem Einflussbereich an. So geriet auch der Bruderwald in staatliche Obhut.
Heute gehört der Wald zu großen Teilen dem Freistaat Bayern und in weitaus geringerem Maß der Stadt Bamberg. Waldarbeiten in dem Gebiet erfolgen durch das Unternehmen „Bayrischer Staatsforst“, welches gesetzlich zu einer schonenden und naturnahen Bewirtschaftung verpflichtet ist. Dies macht den Bruderwald nicht nur zum Rückzugsgebiet für gestresste Bamberger, sondern auch zu einem wertvollen Biotop am Rande Bambergs. Die Waldfläche besteht vornehmlich aus Laubbäumen wie Eichen und Buchen, welche zahlreichen seltenen Arten eine Heimat bieten. Zu nennen wären hier etwa die Bechstein-Fledermaus oder auch der mittlerweile sehr seltene Hirschkäfer. Die Totholzbestände im Naturreservat „Wolfsruh“ stellen außerdem die Lebensgrundlage für viele weitere Insektenarten und Holzpilze dar.
Um auch den jüngeren Besuchern Verständnis für den Wald und seine Bewohner näher zu bringen, entschied sich der Bayrische Staatsforst dazu einen Walderlebnispfad einzurichten. Hier können große und kleine Naturfreunde spielerisch interessante Fakten über den Lebensraum Wald lernen. Geschaffen wurden hierfür 20 Stationen, welche sich auf eine Strecke von 2,3 km verteilen. Unterstützt werden die Waldbesucher dabei von Lupi dem Maskottchen der Aktion „Erlebe Bruder Wald“.
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