St. Otto
Die Kirche St. Otto befindet sich in der Siechenstr.61 in 96052 Bamberg. Die Kirche wurde von 1912 bis 1914 erbaut und zählt zu den prachtvollsten neuen Kirchenbauten in Bamberg.
Der Architekt Otto Orlando Kurz vermischte in dieser Zeit verschiedene Elemente der Baugeschichte zu einer stimmigen Gesamtkomposition.
Die Grundstruktur, besonders in der Gestaltung der Anlage ist von der Romanik geprägt. Hingegen wurden Fenster und Decke im Stil der Gotik entworfen. Die Kirche erinnert somit von ihrem Erscheinungsbild stark an die historischen Kirchen von Bamberg.
Der Halbturm soll dabei an die oftmals nicht vollendeten früheren Kirchenbauten erinnern.
Schon die prachtvolle Fassade versetzt den Besucher ins Staunen. Dazu tragen zum einen die großen Reliefs aus Muschelkalk des heiligen Christopherus, der Mutter Maria und ein liegender Engel bei. An den Türmen finden sich Gargoyle, ebenso eine Ebene darunter rund um die Kircher herum.
Durch ein säulengetragenes Vordach betritt man das Innere der Kirche. Konzipiert wurde die Kirche St. Otto als dreischiffige Basilika. Nach einer gedrungenen Vorhalle öffnet sich das große Kirchenschiff. Sofort fällt die massive hölzerne Giebeldecke auf. Sie unterstreicht den Schiffscharakter und stellt einen imposanten Anblick dar. Als nächstes beeindruckt der Ruhrpoldinger Marmor. Viele Figuren und Schauteile sind aus diesem Material gefertigt worden. Das dunkle Rot dieser Steine zusammen mit der perfekt polierten Oberfläche haucht allem eine Spur von Leben ein.
Neben dem Hauptschiff gliedern sich rechts und links ein niedrigeres Seitenschiff an, räumlich getrennt durch Säulengänge. Hier wurde sowohl der Taufstein, als auch eine kleine Kapelle integriert. Am Ende der Seitenschiffe befindet sich jeweils ein Altar, geweiht dem Heiligen Heinrich und der Heiligen Kunigunde.
Zwischen beiden Seitenaltären erhebt sich der Hauptaltar des Heiligen Otto. Somit wurde eine Synergie der drei großen Heiligen von Bamberg hergestellt. Die Wände sind in Weiß gehalten und sorgen so nicht nur für ein helles Raumlicht, sondern erzeugen einen Kontrast zu der dunklen Decke.
Im Hauptschiff befindet sich die Kanzel, ebenfalls aus Ruhrpoldinger Marmor. Dazu kommen Statuen verschiedener Heiliger an jeder Säule. Sowohl im Chor als auch in den Seitenschiffen wurden diverse Reliefs angebracht, vorzüglich mit Christus als Motiv.
Den Abschluss dieser hochwertigen Bilderkunst bilden die aufwendigen Fenstermalereien.
Im Chorfenster wird der Heilige Geist triumphierend dargestellt und die sieben Schöpfungstage symbolisch aufgeführt. In den Fenstern des Querschiffes finden sich die Verkündung Marias und die Pfingstwunder wieder, im Orgelfenster hingegen wurde das Jüngste Gericht dargestellt.
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