Mai 07

Judenfriedhof

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Judenfriedhof

Der Bamberger Judenfriedhof befindet sich am nahe des Hauptfriedhofs und der St. Sebastiani Kapelle und gehört der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg.

Der Friedhof besteht bereits seit 1851. Er wurde gegründet nachdem Anfang des 19. Jahrhunderts eine zunehmende Zahl an Landjuden in die Domstadt zog. Zum Judenfriedhof in Bamberg gehört unter anderem auch das sogenannte Taharahaus, welches den Gläubigen als Versammlungsort dient. Obgleich der Friedhof bereits Mitte des 19. Jahrhunderts bestand wurde das Taharahaus jedoch erst im Jahr 1885 fertiggestellt.

Die Zeit des Nationalsozialismus überstanden der Judenfriedhof und das Taharahaus weitgehend unbeversehrt. Dies geschah, obwohl auch in Bamberg der Großteil der jüdischen Stadtbevölkerung von den Nazis deportiert wurde und man die Bamberger Synagoge zerstörte. Stattdessen kam es zu einer Nutungsänerung der Taharahalle durch die Nationalsozialisten, wodurch sie er Nachwelt erhalten blieb. So wurde das Gebäude in dieser Zeit zwar zu einer Lagerhalle für Bosch umfunktioniert, entging jedoch einem Abbruch. Zwar wurde die Taharahalle Ziel eines amerikanischen Bomberangriffs, jedoch überstand sie auch diesen glücklicherweise nahezu unversehrt. Lediglich das ursprüngliche Deckenlicht ging hierbei verloren. Damit sind Friedhof und Taharahaus stille Zeugnisse der reichen jüdischen Geschichte Bambergs.

Nach dem Krieg kehrten nicht viele Juden nach Bamberg zurück. So blieb die jüdische Gemeinde Bambergs bis in die 90er Jahre sehr klein. Erst durch den Zuzug osteuropäischer Juden im Zusammenhang mit der Fall der Sowjetunion wuchs die Zahl der Gläubigen in der Stadt wieder an.

Heute soll ein Mahnmal am Eingang des Friedhofs an die Opfer des zweiten Weltkriegs erinnern. Auf dem Friedhof selbst findet man noch heute zahlreiche historische Grabstätten welche von einer Zeit vor dem Holocaust zeugen. So gibt es hier auch einige Soldatengräbern aus dem frühen 20. Jahrhunert, welche durch ihren nationalen Pathos auffallen.  In der Taharahalle befindet sich passend zu diesen Grabsteinen auch eine Gedenktafel, welche ursprünglich in er Bamberger Synagoge stand. Auf ihr sind alle gefallenen Juden Bambergs des ersten Weltkriegs auflistet. Diese Tadition findet man auch in zahlreichen christlichen Gemeinden und sie belegt unter anderem das Engagement und den Patriotismus Bamberger Juden im ersten Weltkrieg. An der gegenüberliegenden Wand wiederum sind die Namen all jener Juden Bambergs geschrieben, welche Opfer des Nationalsozialismus wurden.

Da der Bamberger Judenfriedhof sich auf Privatgrund befindet, gibt es hier strikte Öffnungszeiten. Auch sind Fotographien nur unter Absprache mit der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg zulässig. Zugang zur Taharahalle erhält man sogar nur nach vorheriger Absprache, bzw. im Rahmen von speziellen Führungen. Generell muss man sich als Besucher jedoch darüber bewusst sein, dass man sich in einer relgiösen Stätte befindet und auch entsprechend respektvoll gegenüber der Gemeinde verhalten sollte.



Fotos vom Judenfriedhof